Adipositas im Austausch

SHG - Selbsthilfegruppen

MMK - Multimodales Konzept Adipositas

Warum wird das MMK bei einer Magen-OP vorausgesetzt? 

Das MMK wird aus verschiedenen Gründen vorausgesetzt. Wenn es um die Kostenübernahme seitens der Krankenkassen geht, folgen diese dem Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 12 SGB V Wirtschaftlichkeitsgebot, 2021). Demnach dürfen medizinische Behandlungen „das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“. Daher gilt in Bezug auf Adipositas, dass zunächst eine konservative (also nicht-operative) Behandlung vorzuziehen ist.

 

Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, wird gemäß Leitlinie bei extremer Adipositas ein chirurgischer Eingriff erwogen. Das MMK hat aber auch gesundheitliche Gründe: Das Durchlaufen des Programms soll die Patient:innen auf den Eingriff vorbereiten. Eine Magen OP ist mit zahlreichen Risiken verbunden. Ein MMK soll mindestens sechs Monate durchgeführt werden, bevor eine OP möglich ist. 
Ist das MMK lästige Pflicht oder hilfreich?
Das MMK ist nötig, um eine entsprechende Kostenzusage der Krankenkasse zu erhalten. Damit handelt es sich um ein bürokratisches Prozedere. Die Antragsstellung stellt eine der größten Hürden auf dem Weg zur Magen OP dar. Allerdings gibt es auch einige Kliniken in Deutschland die einen Eingriff ohne Kostenzusage der Krankenkasse anbieten. Die betreffenden Einrichtungen ziehen die Leitlinie zur „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“ heran[1].
ABER: Auch hier durchlaufen die Patient:innen vor dem Eingriff das MMK. Dabei handelt es um ein verkürztes MMK, das in der Regel sechs Monate dauert. In Einzelfällen ist eine weitere Verkürzung auf drei Monate möglich. Das Programm wird vom Behandlungsteam selbst organisiert, sodass es sich lediglich um eine bürokratische Erleichterung handelt. Das MMK stellt sicher, dass die Betroffenen vor dem Eingriff bei entsprechender Gesundheit sind, um die Magen OP gesund zu überstehen.

Quelle: https://zanadio.de 
zurück